Wirtschaftsgespräch: Chancen der bayrischen Metropolregion

Selbst wichtige Sportereignisse des Tages konnten Interessenten nicht davon abhalten, das Wirtschaftsgespräch mit Dr. Otto Wiesheu und Winfried Bausback zu besuchen. Dem Publikum wurde schon mit der Begrüßung von Winfried Bausback ein Rundumpaket Wirtschaft aus kommunaler Sicht geboten. Die prägnante Einleitung wies die Zuhörer in die Verkehrsproblematik und Innovationsdefizite. Dabei positionierte sich Winfried Bausback klar dafür erst Schulen und Straßen zu sanieren und erst dann weitere Projekte zu finanzieren. Dr. Otto Wiesheu, ehemalige Bayerischer Wirtschaftsminister knüpfte mit makroperspektivischen Ausführungen an.

JU-Vorsitzende Anna-Victoria Hajek
Der Wohlstand einer Gesellschaft hinge von ihrer Produktionsstärke und nicht allein von Dienstleistungen ab. Die Erfahrungen der Wirtschaftskrisen haben gezeigt, dass industrielle Stärke sich auszeichnet. Dabei ist Innovation wichtig, jedoch in Kombination mit der Förderung bestehender Strukturen. So kann Deutschland sich auch weiterhin mit einem starken industriellen Mittelstand auszeichnen.

Im zweiten Punkt bezieht sich Dr. Wiesheu auf das Kreditwesen. Zunächst zeigte er einige Punkte der Entwicklung der Wirtschaftskrise und der Kreditklemme auf und kommt zu dem Fazit, dass lediglich mehr Transparenz in der Wirtschaft das Problem lösen könnte. Dadurch könnte man „Derivate“ und schlechte Wertpapiere nachhaltig regeln.

Im Bezug auf die Entwicklung einer kommunalen Ebene betont der ehemalige Bayerische Wirtschaftsminister, dass eine gute Infrastruktur essentiell für das Fortbestehen ist. Lärm und Schadstoffemissionen können nur durch technologische Innovationen verbessert werden und nicht durch zahlreiche Klagen. Nur eine gut ausgebaute Industrie kann sich im internationalen Markt etablieren.

Diese technologischen Innovationen können nur durch die gezielte Förderung von Nachwuchskräften erreicht werden. Ein gutes Zeichen für Deutschland sei die geringe Jugendarbeitslosigkeit, vor allem im Vergleich zu den 20% in Frankreich und 40% in Spanien. Das duale Ausbildungssystem, welches in allen geplanten Standorten durchgebracht wurde, trägt eine große Rolle zur Qualität eines Standortes bei. Denn nur wenn Leute an ihre Heimatregion angebunden bleiben, so Dr. Wiesheu, führt das zur Weiterentwicklung des Wirtschaftsstandortes.

Im Anschluss wurde eine produktive Diskussion geführt, in deren Verlauf ein breites Spektrum an Themen abgedeckt wurden und Dr. Wiesheu offen gebliebene Fragen ausführlich beantworten konnte. Er schloss die gelungene Veranstaltung mit dem Wunsch, dass jemand sich um Aschaffenburg kümmert, der wirtschaftlich denkt und somit die wirtschaftliche Struktur behalten werden kann, Jugend gefördert wird und Wirtschaftskrisen gestärkt bewältigt werden.
Anna Victoria Hajek, JU-Vorsitzende AB-Stadt