Gedanken zum 1. Mai

Rechtzeitig zum 1. Mai hat der Löschzug 6 der Aschaffenburger Feuerwehr den Maibaum mit den Vereinstafeln bestückt. Vielen Dank dafür! Welche Bedeutung hat das für uns? Waren es ursprünglich die Tafeln des ansässigen Handwerks und Gewerbes, so sehen wir heutzutage, die im Ort vertretenden Vereine und Organisationen, die einen großen Anteil und Verantwortung für das gesellschaftliche Leben und das Miteinander haben.

Die Tradition mit dem Aufstellen des Maibaums den Frühling zu begrüßen und in vielen Vereinsfesten Menschen zu begegnen, Gedanken auszutauschen, gemeinsam zu singen und zu lachen ist in Pandemiezeiten allerdings sehr schwierig geworden bis unmöglich. Auch die kommunalpolitische Arbeit vermisst diesen notwendigen Austausch. Unsere Versuche den Stammtisch „Babbel mit…“ online zu gestalten, zeigte sehr schnell, dass die Videokonferenz nicht den gewohnten Austausch bringt. Wir freuen uns schon wieder auf die Zeiten, in denen wir wieder zusammenkommen können. Ich denke das kann jeder nachempfinden, der auch beruflich in sehr vielen Videokonferenzen präsent sein muss.

Neben dem fehlendem Austausch kommt noch etwas hinzu, was mir eher Sorgen bereitet. Die Gesellschaft spaltet sich zusehends und es kommt im zwischenmenschlichen Bereich immer wieder zu Spannungen. Szenen beim Einkaufen oder im öffentlichen Raum, die beide Lager aneinandergeraten lassen. Gute gemeinte Veröffentlichungen in sozialen Netzwerken entwickeln sich nach wenigen Kommentaren zu einer wahren Schlacht mit Scheinargumente. Die Nerven liegen blank! Zeigt die Krise nun das wahre Gesicht der Gesellschaft?

Umso mehr freut es mich, auch immer wieder Menschen zu begegnen, die trotz Abstandsgebot und Maskenpflicht – Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft ausstrahlen. Diese positiven Resonanzen spornen mich an, selbst bei jeder Gelegenheit besonders aufmerksam zu sein. Gerade in Krisenzeiten sollten wir zueinander halten und uns gegenseitig unterstützen.

Mit Optimismus sehe ich einer Besserung in oder aus dieser Pandemiezeit entgegen. Wir haben viel gelitten, haben viel entbehrt, haben aber auch viel dazugelernt. So wichtig wie es ist Krisen zu überstehen, so enorm wichtig ist es die Erfahrungen nachzubereiten, um auch künftigen Herausforderungen entgegenzutreten.

Enorm wichtig auch deswegen, damit wir im nächsten Jahr das Fest zum 1. Mai wieder etwas geselliger und unbeschwerter begehen können.

In der Hoffnung Ihnen bald mal wieder persönlich gegenübertreten zu können

für den Vorstand der CSU Schweinheim  – bleib gesund und bleibt Mensch

Markus Schlemmer