„Man kann sich schützen“

Ein wichtiger Aspekt für erfolgreichen Schutz gegen Einbruch und Betrügereien ist richtiges Verhalten. So Kriminaloberrat (KOR) Markus Schlemmer, Chef der Kriminalpolizei in Aschaffenburg, bei einer Veranstaltung der CSU Schweinheim. Mehr als 50 Interessenten waren gekommen, um sich über Themen wie Wohnungseinbruchsdiebstahl, Cybercrime, Straftaten rund ums Kfz, aber auch über den „Enkeltrick“ und „falsche Polizeibeamte“ informieren zu lassen. Während im Bereich Wohnungseinbruch die Bürger den Rat nach Sicherung von Fenster und Türen vermehrt beherzigen und das kostenlose Angebot der kriminalpolizeilichen Beratungsstelle in Anspruch nehmen, muss man bei der Pkw-Sicherung feststellen, dass immer noch Fahrzeuge ohne Alarmanlage auf der Straße abgestellt werden, anstatt sie sicher in der Garage zu parken. Auch die örtliche Nähe des Ablageortes der Keyless-Go-Karte zum abgestellten Fahrzeug nutzen die Täter aus, um das Signal zu verlängern und das Fahrzeug zu entwenden. Hier kann man als Fahrzeugnutzer noch Einiges unternehmen. Dabei setzt KOR Schlemmer auch Hoffnung in die Fahrzeughersteller, die auf diese Phänomene schnell reagieren sollten.
Die aktuellste Masche von Betrügern ist der Anruf als „falscher Polizeibeamter“. Während die meisten Zuhörer den Anruf des „falschen Enkel“ kannten, ist die neue Masche, dass die Betrüger bei einem Anruf nun auch den Namen der Polizei missbrauchen, um in den Besitz der Beute zu kommen, weniger bekannt. KOR Schlemmer rät hier im Zweifelsfall: Namen und Dienststelle erfragen, Gespräch beenden, jedenfalls dabei nie verbinden lassen bzw. im laufenden Gespräch eine Nummer wählen, vielmehr bei der örtlichen Polizei selbstständig anrufen und sich nach der Richtigkeit des Anrufs erkundigen.
Um das Engagement der Aschaffenburger Polizei zu unterstreichen, bot KOR Schlemmer sich persönlich als Ansprechpartner für Fragen und Sorgen an. Abschließend bat er noch um Unterstützung in der politischen Diskussion über die Verbindungsdatenspeicherung. Mit Beispielen aus der Praxis konnte er nachvollziehbar belegen, wie wichtig es für eine erfolgreiche Polizeiarbeit ist, darauf zugreifen zu können.
Judith Gerlach, MdL, Stadträtin